Teil 4

Abziehbilder, Decklack und Fehlerbeseitigung

Beginnen wir nun unseren letzten Teil und beginnen mit den Abziehbildern, oder neudeutsch Decals.

Zunächst sollte das Modell eine dünne Schicht Schutzlack erhalten. Damit wird zum Ersten die Bemalung geschützt und zum Zweiten eine einheitliche, gleichmäßige und glatte Oberfläche erreicht. Das ist wichtig damit die Abziehbilder auch fehlerfrei haften können.

Das ist der einzige Arbeitsschritt wo ich der Pinselei das Nachsehen gebe. Für diese Lackschicht verwende ich farblosen Lack aus dem Baumarkt. Vorher werden alle Klarsichtteile sorgfältig abgeklebt, weil diese sonst "blind" werden und dann einfach das ganze Modell rundherum gleichmäßig einsprühen. Es sollte kein Mattlack sein, weil dessen Oberfläche zu rau ist. Diese Schicht richtig trocknen lassen.
Als nächstes werden alle Arbeitsmittel bereitgestellt. Das Wasser zum "einweichen" der Abziehbilder wird mit ein paar Tropfen Spülmittel ( möglichst ohne Zusätze, wie Pflegemittel oder Putzzusätze ), ich nehme Fit, versetzt um die Oberflächenspannung zu verringern. Damit wird das Wasser "geschmeidiger". Weiter brauchen wir Wattestäbchen, eine Pinzette, einen kleinen Borstenpinsel ( flach), eine kleine Schere, Skalpell, Zahnstocher und Weichmacher für die Abziehbilder.
Auch hier gibt es verschiedene Sorten. Mit dem hier, von Gunze, habe ich gute Erfahrungen gemacht. Es hängt auch davon ab von welchem Hersteller die Abziehbilder sind, also für Revell, Kopro, Bilek ... geht es gut. Wenn die Abziehbilder sehr alt oder dünn sind hilft es wenn sie vor der Benutzung mit einer Schicht Klarlack stabilisiert werden. Sie müssen nach dieser Prozedur nur genau ausgeschnitten werden ( damit sie sich ordentlich lösen und nicht doch noch kaputt gehen). So was habe ich bei PM, Kopro, und sehr alten Revell Abziehbildern schon erlebt. Man kann auch das Wasser noch mit Essig versetzen um die Abziehbilder weicher zu machen, aber Vorsicht, bei Abziehbildern von PM ( schon etwas älter ) haben diese sich fast aufgelöst !

Für Abziehbilder die sehr dünn und fein sind sollte man eher SET and SOL von Microscale benutzen, wobei aber SET nicht unbedingt erforderlich ist.

Als Pinzette nehme ich eine solche Gegenarmpinzette, da muss man nicht selbst dauernd festhalten.
Ja, und dann geht's los. Zum Ablösen der Abziehbilder tauche ich diese nur kurz in das Wasser und lasse sie dann weichen. Wenn man die Dinger "badet" können sie sich auch schnell selbstständig machen oder die Klebeschicht löst sich ab und sie halten dann nicht mehr ( der Effekt: wenn sie trocken sind kann man sie einfach wegblasen ).

Dann streiche ich etwas Softer auf die Stelle wo das Abziehbild hin soll und bringe das Abziehbild an. Zum genauen positionieren kleiner Abziehbilder verwende ich ein Skalpell oder Zahnstocher. Mit dem Wattestäbchen kann die reichliche Flüssigkeit abgesaugt werden und mit dem Borstenpinsel wird das Abziehbild gut angedrückt. Warum beschreib ich das so genau ? Seht selbst ...

So Schei... kann es aussehen, wenn man ohne Lackschicht und Softer arbeitet. Da hilft dann auch keine Decklackschicht oder ...
Es geht aber auch so... Ich denke ein besseres Ergebnis, oder ?
Eine weiteres Problem kann beim Decklack auftreten !! 
Beim Aufbringen des Decklacks beginnt sich die vorher aufgemalte Farbe abzulösen und zusammenzuziehen.

Ursachen können sein

  • Unverträglichkeit der Farben (z.B. Kunstharz- und Nitrofarben )

  • falsche Verdünnung gewählt,

  • der Untergrund war noch nicht ausgehärtet !! usw. 

Wenn so etwas passiert, dann auf keinen Fall gleich in Hektik verfallen. Das Beste ist sofort die Arbeit einzustellen und wegstellen. Wir lassen den ganzen "Spass" erst mal richtig gut trocknen. Das Modell ist noch nicht verloren.
Nach dem guten Durchtrocknen ( ca. 3 Tage) mit einem scharfen Skalpell versuchen die zusammengezogene Farbe zu entfernen. Meistens bekommt man das bei kleinen Stellen problemlos hin. Sollte es nicht zum gewünschten Ergebnis führen,
dann 1000'er Schleifpapier nass und kreisend herunterschleifen. Anschließend mit stark verdünnter Farbe nachbehandeln.
Neue Farbe - "neues Glück"

nachdem mehrfach im Flugzeugforum die Model-Masterfarben gelobt wurden, habe ich sie auch bei meiner Do-24 ausprobiert. Der erste Eindruck ( trügt meißt) war auch recht gut. Ließ sich gut streichen und hatte recht gute Fließeigenschaften. Also Super, oder ??

Nach dem Einbau der Tragflächen und Streben wollte ich, wie mit Revellfarben gewohnt, die Übergänge ausbessern. Hier das "Ergebnis".  
Das gleiche am Rumpf !! Da musste ich nochmals etwas nachschleifen. Wie gewohnt Farbe drauf und ??? der Schlamassel ist gut zu sehen.

Also ich habe die Farbe jedesmal vor der Verarbeitung gut 5 Minuten durchgeschüttelt. Wodurch die Farbunterschiede zustande kommen kann ich mir nicht erklären. Nun könnte ich ja sagen: ich ja ein 2 Wk-Flieger und die dunkleren Stellen sollen "Reparaturspuren" darstellen, aber mir gefällt es nicht und so muß ich nochmals drüber und eines weiß ich mit Sicherheit, die Farbe fällt für größere Flächen definitiv aus. Auch das Argument mit dem "besseren Farbton" kann nur jemand geschrieben haben der die Farben nicht kennt, denn Model Master RLM78 ist identisch mit Revell 49 ( und das ist immer der gleiche Farbton).

wird fortgesetzt