Die Vorbereitung des Modells zum Einfärben

In diesem Teil wollen wir uns nun dem Modell zuwenden. Es ist eine altbekannte Tatsache - man kann das schönste Modell bauen, mit allen nur möglichen Details, fantastisch wirkende Gravuren und und und - es wird einfach nicht nicht schön aussehen wenn es keinen ordentlichen Anstrich erhält. Über die Farbe und die wichtigsten Anhaltspunkte bei der Auswahl der Pinsel haben wir im ersten Teil gesprochen.

 

Die Frage in welcher Reihenfolge man bei Bau vorgehen soll  - erst die Teile bemalen und dann zusammenbauen oder anders herum -  lässt sich meines Erachtens nicht global beantworten. Ich gehe immer von folgenden Faktoren aus :

 

  1. Kleinteile wie Fahrwerk, Reifen, Waffen bemale ich am Gießast oder werden auf Zahnstocher gespießt. Bei der Cockpitausstattung werden die Instrumententafeln (Paneele) erst trocken eingepasst und anschließend bemalt. Die Sitze baue ich erst zusammen und bemale sie dann, denn bei vorlackierten Teilen muss man, um sie zusammenkleben zu können, immer an den Klebestellen die Farbe wieder abschleifen, sonst hebt sich die Farbe und die Teile halten nicht. Innenflächen und nach dem Zusammenbau schwer zugängliche Bereiche, wie z. B. Triebwerksöffnungen werden natürlich auch vorher lackiert.

  2. Bei Zusammenbau des Modells lässt es sich oft nicht vermeiden dass man spachteln und schleifen muss. Hier ist größte Sorgfalt angesagt, denn was man dort "versaut" lässt sich auch mit noch soviel Farbe nicht übertünchen !! Zu diesem Thema hat Arne in seiner << Bauanleitung >> sehr umfangreiche Ausführungen gemacht, sodass ich hier das Spachteln und Schleifen nicht weiter ausführen werde.

  3. Zum Maskieren sind sicher einige Ausführungen nötig, weil es da doch nach meinen Erfahrungen einige Unterschiede zum Spritzen ( airbrush ) gibt. Gerade beim Pinseln muss bei scharfkantigen Farbübergängen mehr aufgepasst werden, denn hier ist das Abkleben oder Abdecken unerlässlich. Ich habe lange mit allen möglichen Klebebändern und Folien experimentiert Hier hat mich Arne's - Hinweis zu kip 308 weiter gebracht. Abdecklack verwende ich nur sehr selten. Bisher habe ich damit nur Kabinenfenster ( z. B. am Rumpf der Ju-290 oder AT-11 Kansan ) abgedeckt, dabei aber auch gute Ergebnisse erzielt. 

  4. Beim Thema Sauberkeit denke ich vor allem daran, dass man das Modell nach Schleifarbeiten grundsätzlich vor dem Bemalen gut reinigen sollte, also waschen !!. Ich verwende dazu sowas             

     den Haarlackzerstäuber von meiner ehemaligen Verlobten ;-)) Er ist mit einem Spülmittel ( ich nehme FIT 1:1 verdünnt  - es soll ja kein Schaumbad werden ) gefüllt. Damit wird das Modell eingesprüht und anschließend mit reichlich handwarmen Wasser abgespült ( bei hartnäckigen Schmutz einen weichen Pinsel nutzen )  Ich lasse das Modell dann einfach an der Luft trocknen. Wo es nicht so weiches ( kalkarmes ) Wasser gibt  kann auch destilliertes Wasser nehmen damit keine Kalkflecken zurückbleiben.

    Dass, das Arbeitsgerät immer sauber sein sollte sei nur nebenbei erwähnt. Ich benutze auch getrennte Pinsel für Reinigungsarbeiten, farblose Lacke, Emailfarben und Acrylfarben denn schnell taucht man mal in die falsche Farbe (die dann gerinnt ) oder schleppt Staubpartikel mit die zusätzlichen Arbeitsaufwand verursachen.

  5. Meine wichtigsten Hilfsmittel ( bei dem Thema ) möchte ich hier gleich vorstellen.

    Abdecklack von Revell. Ein Kautschukerzeugnis was sich im Notfall mit Salmjak oder Universalverdünnung für Kautschukfarben verdünnen läßt
    Malerkrepp zum Abkleben, wenn keine scharfen kanten gewünscht sind
    und jetzt das "Wundermittel" für exakte scharfe Kanten, kip 308 aus dem Malerbedarf ( Baumärkte ), preiswert und wirklich gut
  6. Beim Abkleben unbedingt auf solche Fehlerquellen achten:
    Das Klebeband darf sich nicht ablösen, man erreicht das am Besten wenn die Klebkante mit einem Skalpellrücken oder Ähnlichem fest angedrückt wird. Manche nehmen auch einen Radiergummi dazu, ich nicht , weil damit meist wieder Schmutz auf das Modell kommt, einfach ausprobieren.
    So sollte es aussehen !

     

    Nach dem Lackieren sind die Klebestreifen sofort wieder abzuziehen, denn wenn die Farbe erst trocknet und man danach erst die Streifen abzieht zieht man sich einen Teil der Farbe mit herunter und die Kanten werden nicht gerade !
    Nach dem Abziehen sieht es meißt so aus wie bei dem schwarzen Pfeil. das ist aber kein Problem. Nach dem trocknen ( mindestens 24 besser 48 Stunden ) nimmt man 1000'er oder 2000'er Naßschleifpapier und schleift mit Wasser in Längsrichtung 2x höchstens 3x drüber. Dann sieht es aus wie am grünen Pfeil

  7. Als Letztes in dem Kapitel noch ein Beispiel was Staub anrichten kann. Auch solche Sachen sind noch zu beheben aber warum soll man sich mehr Arbeit machen als unbedingt notwendig !!
    So kann es aussehen wenn Staub bzw. Reste vom Schleifen entweder auf der Modelloberfläche oder über nicht saubere Pinsel auf das Modell gelangen ...
    ... und so, wenn das Modell vorher gewaschen wurde.

 

 

 

Im dritten Teil geht es dann richtig um die verschiedenen Techniken beim Bemalen der einzelnen Teile des Flugzeugs.